Ersatzmilchnahrung für Säuglinge

Leben mit MilcheiweißallergieErsatzmilchnahrung in der Säuglingszeit

Hallo meine lieben Leser, ich habe mich nun lange mit dem Thema der Ersatzmilchnahrung beschäftigt. Einiges weiß man ja als Mutter bereits aus Elternratgebern und Baby Zeitschriften, jedoch habe ich auch neue Informationen bekommen. Zum Beispiel, aus welchem Grund eine HA – Milch für Babys eingesetzt wird. Was der Begriff ” HA” bedeutet und welche Unterschiede bestehen zwischen einer HA – Säuglingsmilch und einer Ersatzmilchnahrung bei einer Milcheiweißallergie. Ich fand auch für mich viele interessante Informationen.

HA – Säuglingsmilchnahrung

Der Begriff ” HA” den ihr auf Säuglingsmilchnahrungen findet bedeutet, hypoallergen. Das heisst diese Ersatzmilch wird vorbeugend eingesetzt damit die Entwicklung von Allergien bei Babys verhindert werden kann. Hypoallergene Ersatzmilch wird empfohlen, wenn ein oder beide Elternteile bereits Allergiker sind. Man sagt es besteht in diesem Fall ein großes Risiko für Babys selbst eine Allergie zu entwickeln.

Die Herstellung einer HA – Milch liegt in der Aufspaltung des Milcheiweißes. Das Milcheiweiß wird wird hydrolisiert d.h. die Eiweiße der Kuhmilch werden durch spezielle chemische / physikalische Verfahren in seiner Struktur aufgespalten. Diese Veränderung bewirkt nun, dass der kindliche Organismus diese Stoffe nicht mehr als allergen erkennt. Die weiteren Zutaten bleiben wie in der normalen Säuglingsmilch enthalten, daran wird nichts verändert.

Die Verwendung “hypoallergen” unterliegt strengen europäischen Normen und darf nicht ohne diese Richtlinien verwendet werden.

Eine HA- Milch darf somit zur Prävention verwendet werden, also das Baby hat keine Milcheiweißallergie! Dieser Punkt ist sehr wichtig, denn bei einer Milcheiweißallergie benötigt der Säugling andere Ersatzmilchnahrung keine HA- Milch.

Zwei Typen von hydrolisierter Ersatzmilch – ” partiell und extensiv”

Die hydrolisierte Säuglingsmilchnahrung unterscheidet sich in zwei Typarten, partiell und extensiv. Bei dem partiellen Typ handelt es sich um die HA – Milch. Die Eiweißbausteine werden in der Struktur etwas verkleinert. Diese Ersatzmilch wird zur Prävention vor einer Alllergie eingesetzt.

Die extensiv hydrolisierte Ersatzmilch ist in ihrer Zusammensetzung noch stärker aufgespalten. Diese Art wird bei bestehender Milcheiweißallergie benötigt, sie hat somit einen therapeutischen Nutzen. Therapeutische Ersatzmilchnahrung wird im Handel nicht verkauft, man findet sie ausschließlich in Apotheken.

Der Geschmack der Ersatzmilch ist durch die Hydrolisierung bitterer als die normale Säuglingsnahrung. Babys die von Geburt an ausschließlich mit HA- Milch gefüttert werden, nehmen die Nahrung meistens problemlos an, da sie nichts anderes kennen. Bei älteren Babys, die gestillt wurden und nun eine hydrolisierte Milch erhalten sollen, ist die Aktzeptanz schon schwieriger. Nach einer Eingewöhnungsphase von 2 Wochen, manchmal auch nur ein paar Tagen, wird die Ersatzmilch auch von zu vor gestillten Babys angenommen.

Die Verwendung von HA- Milch wird in den ersten 4-6 Monaten empfohlen. In diesem Zeitraum sollte dein Baby ausschließlich mit der Säuglingsmilch gefüttert werden. Es gilt zu beachten, dass in der beginnenden Beikostzeit, Kuhmilchprodukte vorsichtig eingesetzt werden sollten. In der Babyabteilung findet man unterschiedliche Breisorten. Milchbreie im Gläschen, Fruchtgläschen mit Kuhmilchprodukten ( Süßmolkenpullver, Sahne, Butter etc.) Milchbreie zum Anrühren mit Wasser, auch hier sind Kuhmilchprodukte enthalten.

Du findest jedoch auch Babybreie die Milchfrei sind, mittlerweile gibt es eine gute Auswahl an milchfreien Babybreien. Milchfreie Breie lassen sich beispielsweise mit Reisflocken, Drei-Kornflocken, Hirseflocken und HA- Milch anrühren. Der abendliche Milchbrei kann so umgewandelt werden. Früchtebreie können mit ein paar Löffeln vom Obstgläschen oder frischem Obst und Getreideflocken einfach zubereitet werden.

Bei den Mittagsgläschen ist ein kritischer Blick auf die Zutaten angebracht, denn auch hier sind oft Milchprodukte enthalten. Gerade wenn es nicht mehr die Gläschen ” nach dem 4. Monat” sind.

Ich habe für Matheo oft selbst gekocht, weil er das besser vertragen hat und weil es mir Spaß machte ihm meinen eigenen Babybrei zu füttern. Ich wusste so was in dem Essen drin ist und hatte bei frisch gekochtem Gemüse auch das Gefühl, das es besser schmeckt. Wenn allerdings wenig Zeit blieb, dann habe ich auch mal zum Gläschen gegriffen. Die Hersteller von Babynahrung unterliegen auch in diesem Bereich sehr strengen Auflagen um für Babys die beste Qualität zu gewährleisten.

Für Babys mit einer Milcheiweißallergie eignet sich SINLAC – Brei sehr gut. Ich habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht, Matheo hat den Brei gut gegessen.

Die therapeutische Verwendung der hydrolisierten Ersatzmilch

Die Ersatzmilchnahrung bei einer Milcheiweißallergie wird für den Zeitraum von 6-18 Monaten angesetzt. In diesem Zeitraum wird diese Säuglingsmilch im Baby- und Kleinkindalter gefüttert. Es bestehen gute Chancen das sich diese Allergie selbstständig bis zum 2. Lebensjahr ausheilt. Es wird angenommen, dass die Darmschleimhaut des Kindes während dieser Zeit vollständig entwickelt ist.

Wenn dein Baby unter einer Milcheiweißallergie leidet, dann dürfen Kuhmilchprodukte in diesem Zeitraum nicht verzehrt werden. Zusammen mit dem Kinderarzt oder Allergologen wird festgelegt, wie lange dieser Verzicht andauern sollte und nach wieviel Monaten eine erneute Provokation unter ärztlicher Aufsicht stattfinden sollte.

Die Verwendung anderer Tiermilchen wird nicht empfohlen, da die Milch von Schafen oder Ziegen  eine ähnliche Zusammensetzung aufweist wie die von Kühen. Das in der Milch befindliche Kasein wird in allen Milchen von Tieren gefunden und auf dieses Kasein und weitere Stoffe werden als allergen erkannt.

Wenn dein Baby zu Neurodermitis, atopische Dermatitis neigt, wird die therapeutische Ersatmilch empfohlen und diese ausschließlich zu verwenden. Oft wird durch die Umstellung bereits deutlich sichtbar, das es dem Baby besser geht, es sich nicht mehr kratzt, Hautausschlag verschwindet bzw. bessert, es weniger weint weil es nun mit für ihn passender Säuglingsmilch gefüttert wird.

Die Ersatzmilch bei einer Milcheiweißallergie hilft deinem Baby das es sich körperlich wohler fühlt. Man muss sich nur mal vorstellen, jeden Tag ein jucken am Körper, Haut die aufgekratzt wird und schmerzt, Bauchschmerzen, das tut mir schon beim Schreiben weh. Sobald dein Baby sich erholt hat wird es sich bestmöglich entwickeln. Es wird wieder Interesse haben seine Umwelt zu entdecken, Spaß am spielen und wird es dir mit einem Lächeln zeigen.

Ich weiß selbst wie schwer der Weg bis zu diesem Moment sein kann. Auch ich habe viele Tränen verloren, bin an Grenzen gestoßen. Und darauf komme ich nun zu sprechen, die Stillzeit.

Es wird demnächst einen extra Artikel geben über das Stillen von einem Baby mit einer Milcheiweißallergie, wo ich genauer auf meine Erfahrungen während der Stillzeit eingehe.

Muttermilch ist für Babys die beste Milch!

Ich möchte nochmal ausdrücklich erwähnen, dass Stillen die beste Ernährungsform für dein Baby ist. Muttermilch enthält alles was dein Baby braucht um sich optimal zu entwickeln. Stillen kannst du auch wenn dein Baby eine Milcheiweißallergie hat. Es tut gut sein Baby zu stillen, gerade in der schweren Zeit wo es deinem Baby durch die Milcheiweißallergie nicht gut geht. Ich selbst habe immer wieder beobachten können, dass es dem kleinen Prinzen besser ging wenn er sich stillte. Ich stillte ihn 17 Monate nach Bedarf, also wann immer er wollte, ohne einen festen Zeitplan.

Das was du beachten musst, wenn du dein Baby trotz Milcheiweißallergie stillen möchtest, das du auf jegliche Kuhmilchprodukte verzichten musst. Während der Stillzeit mit der Allergie steht dir eine qualifizierte Ernährungsberatung zu. Ein Gespräch in dem du erfährst welche Alternativen du hast um dich Kuhmilchfrei zu ernähren und wie du dein Baby in der Beikost, Kleinkindzeit mit allem was an Vitaminen und Mineralstoffen benötigt wird, auch bekommt.

Nun komme ich zu einem wichtigen Punkt. Stillen ist schön, es fördert die Bindung zu deinem Kind, es ist entspannter zu stillen als Milchnahrung zuzubereiten. Die Stillzeit ist wirklich eine besondere Zeit ich bin sehr dankbar für diesen Lebensabschnitt. Ich weiß, dass die Umstellung deiner Ernährung oft kompliziert ist. Weil wir vieles gewohnt sind, weil wir nie anders gelebt haben. Es kostet auch Energie diese neue Ernährungsform, wenn man nicht aufpasst dann fühlt man sich leicht schlapp.

Wenn du ab irgendeinem Zeitpunkt deine eigene Grenze erreicht hast und du nicht mehr stillen kannst oder es nicht mehr möchtest, dann habe bitte kein schlechtes Gewissen deswegen! Du als Mama gibst alles für dein Baby ob du stillst oder Fläschen fütterst, du kümmerst dich stets um das Wohl deines Babys! Bitte vergiss dich nicht. Ein Baby zu stillen welches eine Milcheiweißallergie hat kann wirklich anstrengend sein.

Wenn du abstillen möchtest, dann sprich mit deiner Hebamme über den Abstillprozess. Feiere die Stillzeit für dich selbst und nimm möglicherweise mit einem liebevollen Ritual Abschied von der besonderen Zeit. Es ist normal wenn du darüber traurig bist, dein Baby bekommt aber auch durch Kuscheleinheiten, liebevolles Fläschen geben, Spielzeit … eine liebevolle Zuwendung.

Warum eigentlich Kuhmilch?

Vielleicht fragst du dich warum eigentlich ist es die Kuhmilch auf die dein Baby reagiert?

Kuhmilcheiweiß ist oft das erste Fremdeiweiß mit dem dein Baby in Berührung kommt, aus diesem Grund ist es die häufigste Allergie in der Säuglings- und Kleinkindzeit. Wie eine Allergie entsteht kannst du gerne hier lesen.http://www.miaskleineschätze.de/diagnose-allergie-als-baby/

Ich hoffe mein Beitrag zum Thema Ersatzmilchnahrung hat dir gefallen?! Ich freue mich über Kommentare sehr. Viele liebe Grüße Mia:)

Quelle: www.alles-zur-allergologie.de

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